Durchtrennte oder verklebte Faszien als Schmerzursache bei Narben
Je größer eine Wunde ist, desto stärker sind die Faszien betroffen. Kein Wunder, schließlich verlaufen sie über lange Strecken durch den gesamten Körper (mehr dazu unter Faszientherapie). So werden sie unweigerlich durchtrennt oder in Mitleidenschaft gezogen, sobald eine Verletzung in die Tiefe geht.
Was da genau passiert? Die Narbe zieht das umliegende Gewebe zusammen. Die verletzten Faszien verkleben oder verwachsen mit der Narbe und verhärten sich. Das Resultat: Sie können nicht mehr frei im Körper gleiten und verursachen Bewegungseinschränkungen im betroffenen Bereich. Weit verbreitet sind auch Taubheitsgefühle in Teilen der Narbe oder in der Narbenumgebung.
Die gute Nachricht: Unser Körper kann diese Art von Bewegungseinschränkungen in der Regel kompensieren. Ganz einfach, indem er mehr Kraft bei der Bewegung aufwendet. Das geht eine Weile gut, führt auf Dauer jedoch zu einer Überlastung, die wir als Verspannung oder Schmerz wahrnehmen. Allerdings nur selten am Ursprungsort der Narbe. Weitaus häufiger sind die Schmerzen an anderen Stellen im Körper verortet. Wird dieser Zusammenhang nicht erkannt, kann die gesamte Körperstatik gestört werden.